Es war einmal in der 7. Klasse in der Realschule. Da ich mich hauptsächlich im vorderen Bereich des Klassenzimmers aufhielt und dort meinem Streberimage nachging, hing Katharina im hinteren Teil herum und frönte ihrem Esser-dasein. Wir hatten nahezu keinen Kontakt, was auch an unseren unterschiedlichen Freundeskreisen lag.
In der 9. Klasse traten wir in den Gemischten Chor ein, der an unserer Schule angeboten wurde. Da ich aber Sopran sang und sie Alt, wurde es wieder nichts aus unserer Freundschaft.
Unsere Abschlussfahrt in die Toskana veränderte alles. Während unsere Reise hatten wir immer noch wenig Kontakt bis unsere Klassenleiterin uns zwang, einen Bericht über unsere Fahrt zu schreiben. Wirklich begeistert waren wir nicht, aber was sein muss, muss sein! Nun mussten wir wohl oder übel uns treffen und ein paar Stunden miteinander verbringen. Wir amüsierten uns prächtig und unser Abschlussfahrtbericht ist mit Abstand der beste!
Durch einen wunderbaren Zufall, bewarben wir uns an der selben FOS und wurden auch angenommen. Das einzige was uns jetzt noch trennte, waren die unterschiedlichen Zweige, die wir wählten. Wir sahen uns zwar öfters mal im Zug, aber miteinander geredet haben wir selten.
In der 12. Klasse verband uns die freundschaftliche Beziehung zu einem Lehrer. Wir trafen uns häufig in den Pausen um diesen zu besuchen. Da er aber meistens abwesend war und wir die Pausen vor verschlossener Tür gemeinsam verbrachten, verwandelte sich unsere Bekanntschaft in Freundschaft. Durch gemeinsame Projekte vertiefte sich unsere diese.
Die größte Entwicklung machten wir in der sogenannten Seminarphase, die uns auf die Seminararbeit vorbereiten sollte, die eine Bedingung zum Bestehen der 13. Klasse ist. Wir überlegten uns ein Seminarthema, denn wir wollten ein außergewöhnliches. Die Lehrkraft, die unsere Seminararbeit betreuen sollte, sowie das Fach stand schnell fest. Katharina schrieb über den Serienkiller Jack the Ripper und mein Thema war Sherlock Holmes. Unsere Erfahrungen und Erkenntnisse lieferten uns viele Stunden Gesprächsstoff bis heute noch. Ich zeigte Katharina die BBC Serie Sherlock und sie war hin und weg. Seitdem hatten wir eine gemeinsame Leidenschaft, die bis heute anhält. Zusätzlich hatten wir den gleichen Spanischunterricht am Nachmittag und hatten somit noch mehr Zeit unsere Freundschaft zu vertiefen.
Jetzt sind wir schon dabei unsere Zukunft gemeinsam zu planen. Unser aktuelles Projekt ist ein Romanmanga zu schreiben/zeichnen. Darin geht es um uns und Sherlock Holmes. Mehrere gemeinsame Reisen haben wir auch schon hinter uns.
Und wenn wir nicht bald sterben, bleiben wir für immer Freundinnen :)))